Düsseldorf bleibt als Reisedestination gefragt: Mit 5,54 Millionen Übernachtungen von Touristen stellte die Landeshauptstadt 2024 einen neuen Rekord auf – und liegt damit deutlich über dem NRW-Durchschnitt.
Text: Dagmar Haas-Pilwat, Fotos: Wilfried Meyer
Die Landeshauptstadt bleibt als Reiseziel bei Touristen ungebrochen beliebt – noch nie übernachteten hier so viele Gäste wie im Jahr 2024. Mit 5.547.648 Übernachtungen (plus 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und rund 3,32 Millionen Ankünften setzte sich im vergangenen Jahr der positive Trend fort. Vor allem der internationale Tourismus legte kräftig zu: Insgesamt 2,1 Millionen Übernachtungen (plus 5,2 Prozent) – ebenfalls ein Rekord für die Stadt. Aber auch der Inlandstourismus blieb mit einem leichten Plus von 0,9 Prozent mehr als stabil.
„Tourismus ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für Düsseldorf“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. „Die steigenden Gästezahlen bestätigen die Attraktivität unserer Stadt und stärken Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Kultur Veranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft 2024 machten die Stadt für Besucher und Fußballfans aus ganz Europa noch attraktiver. „Unser Ziel ist es, diese positive Entwicklung nachhaltig in das Stadtleben zu integrieren“, betont das Stadtoberhaupt. Er ist zuversichtlich, dass auch 2025 wieder mehrere geplante Großveranstaltungen zehntausende Besucher an den Rhein locken werden. Eines der zahlreichen Highlights: Die Eröffnung des Open-Air-Parks auf dem Messegelände im Juli mit dem Auftakt-Konzert von AC/DC vor bis zu 80.000 Fans.
Neuer Open-Air-Park belebt den Hotelmarkt
Der Ansatz, einen Teil des Messeparkplatzes für Konzerte zu nutzen, trifft laut Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK, den Nerv der Hoteliers. Denn Düsseldorf ist ein beliebtes Ziel für Eventtouristen, die ihren Aufenthalt mit Übernachtungen verknüpfen. „Ich freue mich über die neue Festivalfläche, das war die richtige Entscheidung.“ Doch Berghausen erklärte auch: „Das IHK-Hotelmarktbarometer zum Jahresbeginn 2025 zeigt, dass die Branche die aktuelle Geschäftslage mehrheitlich als gut einschätzt. Die Erwartungen zeigen allerdings, dass mehr als 46 Prozent der Hoteliers mit einer ungünstigeren Entwicklung rechnen.“
Daher soll weiter daran gearbeitet werden, Besucher nach Düsseldorf zu locken. Messeveranstaltungen und Weihnachtsmärkte bieten dabei besonders großes Potenzial. So gehörten der November (508.714 Gäste) und der Dezember (490.424 Gäste) zu den übernachtungsstärksten Monaten. Übertroffen wurden diese nur vom Juni (571.752 Gäste) – beflügelt durch die Fußball-Europameisterschaft und die weltgrößte Druckmesse „Drupa“. „Wir sehen, dass der Freizeittourismus kontinuierlich wächst“, betont Daniela Danz, Direktorin des Luxushotels Hyatt Regency.

Zu den starken Zahlen verholfen hat Düsseldorf allerdings besonders der „Bleisure-Trend – die Kombination aus Urlaub und Geschäftsreise. Und der soll gezielt gefördert werden. Mit großen Veranstaltungen wie den Konzerten von Linkin Park, Ed Sheeran, David Guetta und Guns N’Roses, der Beachvolleyball-Europameisterschaft im Sommer, neuen Messeformaten, aber auch dem bevorstehenden Karneval oder dem Japan-Tag wollen Jens Ihsen, Geschäftsführer von Visit Düsseldorf , und sein Team die Attraktivität der Stadt als Reiseziel für unterschiedliche Zielgruppen steigern und damit weiter stärken.
Deutschland bleibt wichtigster Markt
Im Fokus der Zukunftsstrategie von Düsseldorf Tourismus stehen weiterhin die Nahmärkte, die eine stabile Basis für den Tourismus bilden. Rund 3,4 Millionen Deutsche übernachteten in Düsseldorf (plus 0,9 Prozent). Noch deutlicher stieg allerdings die Zahl der internationalen Besucher: Auf den vorderen Plätzen liegen die Schweiz mit mehr als 83.000 Übernachtungsgästen und das Vereinigte Königreich mit über 200.000 Touristen. Beide Länder verzeichneten einen Anstieg von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Trotz der diesjährigen Rekordzahlen sieht die Branche auch Herausforderungen. Für Timo Schmitz, Hoteldirektor von 25hours und Vorstand des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Nordrhein, steht fest: „Wir müssen mehr aus diesen Rekorden machen und versuchen, dass die Gäste länger bleiben“. Zuletzt verbrachten die Übernachtungsgäste im Durchschnitt 1,7 Tage in Düsseldorf – genau so lange wie 2023. Zudem stellt er fest, dass die Diversität der Stadt darunter leidet, dass sich vieles auf das Stadtzentrum konzentriert. Zusätzlich belastet der aktuell hohe Kostendruck die Gastronomen aus den Vierteln. Für Visit-Düsseldorf-Geschäftsführer Ihsen ist deshalb klar: „Zu unseren Zielen für 2025 gehört es, dass wir über Besuchersteuerung sprechen, dass wir nicht nur die Innenstadt, sondern auch die Quartiere zugänglich machen für Touristen.“
IHK-Hotelmarktbarometer Jahresbeginn 2025: Lage gut, große Unsicherheiten für das laufende Jahr
Das IHK-Hotelmarktbarometer zum Jahresbeginn 2025 zeigt, dass die Branche die aktuelle Lage mehrheitlich als gut einschätzt. Merklich ist der Unterschied zwischen der gegenwärtigen Geschäftslage der Branche und der zukünftigen Geschäftserwartung: Während 39,3 Prozent der Hoteliers im IHK-Bezirk ihre Lage aktuell als gut bezeichnen, erwarten nur 14,8 Prozent für das erste Halbjahr eine günstigere Entwicklung – 46,3 Prozent hingegen rechnen mit einer ungünstigeren Entwicklung ihrer Geschäfte. Hier finden Sie den kompletten Bericht.
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