Text: Gesa van der Meyden, Fotos: Felix Zoberst/paint the town studios
Es war eine Art Open-Air-Fest der Wissenschaft: Beim Ideenwettbewerb der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stellten Studierende am CEDUS Coworking Camp ihre Innovationen vor. Zuvor hatten sie sich in einem Auswahlverfahren durchgesetzt, bei dem mehr als 100 Gründungsideen eingereicht worden waren. Nach den Auftritten der Teams prämierte eine Jury die drei jeweils besten in den Kategorien Studium und Forschung und vergab Preise im Gesamtwert von 4.200 Euro.
Im Segment Studium ging der mit 1000 Euro dotierte erste Platz an die Erfinderinnen und Erfinder der „Dialyseschablonen“, die dank KI und 3D-Drucktechnik bei der Blutwäsche die Nadel immer an derselben Stelle der Patientinnen und Patienten einführen und so einen stabilen Kanal bilden, der das Risiko von Komplikationen minimiert. Platz zwei und damit 600 Euro Preisgeld sicherte sich das Team von „SnowSeed“, das mithilfe von Ice Nucleation Proteins (INPs), die als Pulver Lebensmitteln beigemischt werden, Nachteile beim Einfrieren wie Kristallbildung und hohen Energieaufwand minimieren möchte.

Hühnerfedern als nachhaltiger Dünger
Dieses Team konnte sich doppelt freuen: Es gewann zudem den Sonderpreis Nachhaltigkeit des Heine-Center Center for Sustainable Development (HCSD), wodurch zwei Team-Mitglieder auf Kosten des HCSD Ende August an der Utopie-Konferenz an der Leuphana Universität Lüneburg teilnehmen werden. Dritter mit einem Preisgeld von 300 Euro wurde „Refeather“, ein Projekt, das die Anwendung von Hühnerfederkeratin als nachhaltigen Dünger für die Landwirtschaft erforscht.
In der Kategorie Forschung sicherte sich „HORUS“ den ersten Rang, das die Digitalisierung in der Pathologie vorantreiben möchte, indem es etwa Tumorgewebe als 3D-Modell dargestellt. Platz zwei ging an DeepLOKI, das mithilfe von KI Zooplankton in großen Mengen aus Einzelbildern einer Arktisexpedition extrahieren und klassifizieren kann. Dritter wurden die Macherinnen und Macher von „kaarlo“. Dank dieser App auf Rezept erhalten Menschen mit funktionellen Körperbeschwerden wann und wo sie wollen eine kognitive Verhaltenstherapie, die ihren Leidensdruck lindert und ihnen lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz zunächst erspart.

„Tief beeindruckt von Kreativität und Innovationsgeist“
Als Kooperationspartner der Wissensregion Düsseldorf unterstützt auch die IHK Düsseldorf den HHU-Ideenwettbewerb, der eine kreative Gründungskultur fördert und Studierende dazu ermuntert, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Dr. Nikolaus Paffenholz, Geschäftsführer Unternehmensservice bei der IHK Düsseldorf und Jury-Mitglied des Wettbewerbs, war auch dieses Jahr wieder begeistert: „Ich bin immer wieder tief beeindruckt von der Kreativität und dem Innovationsgeist der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und möchte betonen, dass alle, unabhängig davon, ob ihre Ideen ausgewählt wurden, einen wertvollen Beitrag geleistet haben. Nun bin ich gespannt, wie diese Innovationen umgesetzt werden und gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihrer hervorragenden Arbeit.“
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