Lichterglanz, Glühweinduft und Begegnungen – Willkommen in Düsseldorf!

Aus der IHKLichterglanz, Glühweinduft und Begegnungen – Willkommen in Düsseldorf!

Text: Simone Fischer, Fotos Tour: Meike Schrömbgens, Aufmacherbild: Düsseldorf Tourismus
Es ist der Duft nach gebrannten Mandeln, der sich durch die kühle Winterluft zieht, das sanfte Knistern der Holzbuden, das Klirren von Glühweintassen und vor allem: das Gefühl, nicht allein in einer fremden Stadt in einem Land fern der Heimat zu sein. Genau dieser wärmende Zauber aus Impressionen und Emotionen machte für 23 Menschen aus 13 Nationen – darunter Japan, die Türkei, der Iran, Indien, die Philippinen, die Ukraine und Russland – den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gemeinsam die Magie der Vorweihnachtszeit spüren

Für viele Expats, also internationale Fach- und Führungskräfte, die gerade erst nach Düsseldorf und in den Kreis Mettmann gezogen sind, war es das erste Mal, dass sie die Magie der Vorweihnachtszeit so hautnah spürten. „Ich wusste, dass Weihnachtsmärkte eine große Sache in Deutschland sind, aber so etwas habe ich mir nicht vorgestellt. Diese besondere Atmosphäre. Man fühlt, dass diese Tradition fest verwurzelt und lebendig ist“, erzählt Javier Del Rosario, während er staunend vor einer kunstvoll geschnitzten Krippe auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Düsseldorfer Rathaus steht. Der 27-jährige Spanier ist Stipendiat des spanischen Wirtschaftsministeriums. Er hat sich in seinem Wirtschaftsstudium in Madrid auf „Internationale Beziehungen“ spezialisiert. Seit Mitte Oktober ist er – zunächst für ein Jahr – in Düsseldorf und arbeitet hier bei einem spanischen Unternehmen. Konkret ist er dabei mit der Produkteinführung einer Software für den Bereich Personalwesen befasst. „Das ist eine großartige Chance für mich, die deutsche Kultur erfahren zu dürfen, mein Deutsch noch weiter zu verbessern, andere Perspektiven und neue Leute kennenzulernen“, sagt er. Dabei habe ihn dieser vorweihnachtliche Abend, die Winter-Expat-Tour, zusätzlich bereichert. Seine Augen leuchten: „Es war sehr anregend, auch anderen Menschen in ähnlichen Situationen zu begegnen. Ich freue mich darauf, mit ihnen im Austausch zu bleiben. Das verbindet, und man fühlt sich nicht so allein.“

Expat-Tour-Teilnehmer Javier Del Rosario, Stipendiat des spanischen Wirtschaftsministeriums, nimmt eine Gefühl von Gemeinschaft mit.

Organisiert und eingeladen hatte dazu der Expat Service Desk, eine interkommunale Servicestelle der Landeshauptstadt Düsseldorf, des Kreises Mettmann und der IHK Düsseldorf. Er dient als erste Anlaufstelle für Unternehmen, die internationale Fach- und Führungskräfte beschäftigen oder dies planen, sowie für Expats und ihre Familien, die bereits hier leben und arbeiten oder dies beabsichtigen. Die Veranstaltung bot den neu zugezogenen Expats und ihren Partnerinnen und Partnern nicht nur eine Einführung in die Region – etwa mit Blick auf die Wirtschaftsstruktur, Geografie oder Architektur –, sondern auch Einblicke in die deutschen Vorweihnachtstraditionen. Vom charmanten Blotschenmarkt in Mettmann bis zur glitzernden Innenstadt von Düsseldorf erlebten die Teilnehmenden eine Reise durch die winterliche Atmosphäre und festlichen Bräuche.

Rückkehr nach Deutschland: Eine persönliche Reise

Nicht ganz unbekannt, aber doch auf eine „heimelige Art erfüllend und besonders“ war diese Tour für Arzu Sönmez. Geboren und aufgewachsen bei Frankfurt, lebte sie bis zu ihrem 16. Lebensjahr in Deutschland. „Dann haben sich meine Eltern entschieden, wieder in die Türkei zurückzugehen“, erzählt die 52-Jährige in einem so akzentfreien, fließenden Deutsch, dass es beeindruckt. Sie lacht: „Dort musste ich damals erst einmal richtig Türkisch lernen.“ Seit Juli lebt sie mit ihrem Mann Ahmet, einem promovierten und mehrfach ausgezeichneten Regisseur und Filmproduzenten, in Düsseldorf.

Wurden vom Expat Service Desk dabei unterstützt, in Deutschland Fuß zu fassen: Ahmed und Arzu Sönmez.

„Es waren politische und wirtschaftliche Gründe, die uns dazu bewegt haben, die Entscheidung zu treffen, nach Deutschland zu gehen“, sagt sie. Als Account-Managerin arbeitet sie für ein Unternehmen in der Region, das unter anderem Verpackungen für Kosmetikprodukte herstellt. Es fühle sich ein bisschen so an, wie nach 36 Jahren wieder nach Hause zu kommen. Und doch nicht so ganz: „Denn obwohl ich Deutsch spreche, waren es trotzdem die schwierigsten Monate meines Lebens. Die Gesetze und Regelungen sind einfach sehr kompliziert. Das beginnt beim Mietvertrag, geht über den Stromanbieter bis hin zur Umschreibung des Führerscheins“, berichtet sie. Zugleich, hebt Arzu Sönmez hervor, habe sie eine große Hilfsbereitschaft seitens des Expat-Service-Desk erfahren, der auch kostenfreie Beratungen und Veranstaltungen zu behördlichen, beruflichen und organisatorischen Themen umfasst. „Diese Netzwerkveranstaltung hat noch einmal mehr dazu beigetragen, dass wir uns wohlfühlen. Wir haben Einblicke in die Region bekommen und neue Menschen in vergleichbaren Lebensumständen kennengelernt“, freut sie sich.

Ein Netzwerk, das verbindet: Der Expat-Service-Desk

Erfreut über die durchweg positive Resonanz zeigt sich auch Svitlana Bayer, Leiterin des Expat-Service-Desks. „Das war eine tolle Zusammensetzung in diesem Jahr. Es wurden viele Eindrücke und Erfahrungen und am Ende Kontaktdaten ausgetauscht“, schwärmt sie. Seit 2017 bietet die Servicestelle zweimal im Jahr – jeweils vor den Sommerferien und vor den Weihnachtsfeiertagen – Netzwerkveranstaltungen für Expats mit Besichtigungen wie beispielsweise dem Neandertal im Kreis Mettmann und Führungen durch die Landeshauptstadt Düsseldorf.

Ein Konzept, das sich bewährt hat und auf dessen Fortsetzung im neuen Jahr sich das Team schon jetzt freut, verrät Bayer und strahlt.


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