Text: IHK-Redaktion, Foto: stock.adobe.com – OKAN
Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg. Doch jahrzehntelange Versäumnisse haben ihre Spuren hinterlassen.
Luft, Wasser, Schiene und Straße: Allein in Düsseldorf und im Kreis Mettmann sind rund 100 Brücken mit den Noten 4 und 5 bewertet (Traglastindex) und müssen absehbar neu gebaut werden. Auch Investitionen in die digitale Infrastruktur sind unerlässlich für eine moderne Wirtschaft.
Im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025 hat die Vollversammlung der IHK Düsseldorf in ihrer Sitzung am 19. November 2024 eine Resolution an die Bundespolitik beschlossen.
Die IHK Düsseldorf fordert im Bereich der Infrastruktur:
1. Investitionen in Verkehrswege und Brücken: Insbesondere in Regionen mit hoher Wirtschaftsdichte ist eine moderne Infrastruktur unerlässlich. Für den Kammerbezirk betrifft das z.B. die A44 in Heiligenhaus, den Ausbau der A3 (Vorschlag IHK: temporäre Seitenstreifenfreigabe, weil billiger, schneller, einfacher) und die Rheinbrücken (Flehe, Südbrücke, Theodor-Heuss-Brücke) und damit die komplette Erreichbarkeit der Stadt. Zahlreiche Maßnahmen werden gleichzeitig stattfinden und müssen daher gut koordiniert werden und sollte möglichst schnell abschlossen sein.
2. Ausbau der digitalen Infrastruktur: Breitband- und 5G-Netze müssen flächendeckend verfügbar sein. Ja, auch wichtig. Sollte vor allem im Zuge der ohnehin notwendigen Baumaßnahmen zu kommunalen Wärmeplanung (Stromnetz und Fernwärme) sowie der Erneuerung der Kanalisation verbaut werden. Zudem erhöhter Strombedarf auch für Elektroautos und Güterverkehr. Auch hier muss daher die Infrastruktur umfassend erneuert werden.
3. Effiziente Planung: Infrastrukturprojekte dürfen nicht länger durch übermäßige Regulierungen blockiert werden. Erhalt muss auch politisch wieder interessant sein. Schnelle Baustellen sind gut für die Wiederwahl. Bummelbaustellen nicht. Hinzu kommt: je länger einer Baustelle dauert, desto höher die Kosten für die Unternehmen für die Unternehmen und die Volkswirtschaft. Maßnahmen, die trotz positivem Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht umgesetzt werden, sind eine Wachstumsbremse, da sich die Investition volkswirtschaftlich lohnt. Je länger die Planung dauert, desto länger verzichte ich auf den Mehrwert.
Ein Weckruf für die Politik
Die Bundesregierung muss jetzt handeln, um Wachstums- und Effizienzpotenziale zu heben. Eine starke Infrastruktur ist der Schlüssel für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. Die IHK Düsseldorf steht bereit, den Dialog mit Politik und Wirtschaft zu intensivieren und praxisnahe Lösungen für die Herausforderungen der Energiepolitik zu entwickeln.
Stimme aus der Wirtschaft
„Die Infrastruktur wurde Jahrzehnte vernachlässigt. Verkehrswege und Brücken tragen aber im wörtlichen Sinne unsere Wirtschaft. Deshalb braucht es jetzt einen Investitionsschub in die Infrastruktur, auch in die digitale.“
Sandra Jachmann, Geschäftsführende Gesellschafterin
Erich Jachmann Spedition EJS GmbH & Co. KG und Ausschussmitglied der IHK Düsseldorf
Das könnte Sie auch interessieren: IHK-Forderung: Wirtschaft braucht Stabilität und Energiepolitik ist Industriepolitik