Text: IHK-Redaktion, Foto: stock.adobe.com – Gorodenkoff
Deutschland steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, Unternehmen kämpfen mit hohen Kosten, wachsender Bürokratie und einem zunehmenden Mangel an Fachkräften. Die Bundestagswahl bietet die Chance, endlich die Weichen für eine wirtschaftsfreundlichere Politik zu stellen – mit weniger Hürden und mehr Zukunftsperspektiven für Unternehmen.
Die IHK Düsseldorf hat daher in einer Resolution sieben zentrale Kernforderungen formuliert, die für den Standort von essenzieller Bedeutung sind. Jede Woche beleuchten wir eine dieser Forderungen. Heute geht es um einen der größten Engpässe für die Wirtschaft: den Fachkräftemangel. Denn ohne ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte wird es immer schwieriger, Wachstum und Innovation in der Region voranzutreiben. Deshalb fordert die IHK Düsseldorf:
1. Gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und Talente erleichtern und beschleunigen, insbesondere für Branchen mit hohem Bedarf, vor allem durch Verbesserungen und Fortschritte bei allen behördlichen Abläufen, gerade bei Visa- und Aufenthaltsverfahren.
2. Weiterbildung und Qualifizierung fördern: Programme zur Anpassung der Arbeitskräfte an neue Technologien und Anforderungen müssen ausgeweitet und gefördert werden. Vor allem die berufliche Aus- und Weiterbildung muss gestärkt und aufgewertet werden. Die Politik sollte Förderzugänge zur Weiterbildung erleichtern, steuerliche Anreize ausbauen und Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Bildung unterstützen.
3. Flexiblere und unbürokratische Arbeitsmarktregelungen: Unternehmen brauchen mehr Gestaltungsfreiheit und weniger Bürokratie bei Arbeitsverhältnissen.
4. Mehr Anreize für mehr Arbeit: Positive Anreize für Erwerbstätigkeit stärken und bestehende Hürden abbauen.
5. Für ausreichende und flexible Angebote sowie attraktive Rahmenbedingungen bei der öffentlichen Kinderbetreuung sorgen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Beschäftigte und Unternehmen zu verbessern. Die Kinderbetreuung darf nicht zu einem Hemmschuh für gewünschte Ausweitungen von Arbeitszeiten werden.
Der Fachkräftemangel ist nicht nur eine Herausforderung – er ist eine zentrale Wachstumsbremse für Unternehmen. Doch dieser Engpass ist nur einer von mehreren kritischen Punkten, die in der IHK-Resolution zur Bundestagswahl adressiert werden. Die Politik hat es in der Hand, die richtigen Rahmenbedingungen für eine starke Wirtschaft zu setzen. Deshalb werden wir in den kommenden Wochen weiter auf die zentralen wirtschaftspolitischen Forderungen unserer Resolution eingehen.
„Bis 2034 fehlen 110.000 Fachkräfte in unserer Region. Wir brauchen jetzt eine unbürokratische Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und gezielte Weiterbildung, um unseren Standort zukunftsfähig zu halten.“
Durch kluge Weichenstellungen in Bildung, Zuwanderung und Arbeitsmarktpolitik kann die Fachkräftesicherung gelingen. Die Bundestagswahl bietet die Chance, die richtigen Impulse zu setzen – nutzen wir sie!