Text: IHK-Redaktion, Foto: stock.adobe.com – lassedesignen
Eine verlässliche, bezahlbare Energieversorgung ist die Voraussetzung für eine starke Wirtschaft – doch steigende Kosten und Unsicherheiten bei der Energieversorgung gefährden die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen. Die Industrie steht unter Druck: In der Region Düsseldorf liegt die Auslastung der Betriebe bei weniger als 75 Prozent. Gleichzeitig wird die Transformation hin zu einer nachhaltigen Industrie zunehmend zur Überlebensfrage. Doch diese Transformation muss realistisch geplant werden, um nachhaltiges Wachstum zu fördern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Ein besonders drängendes Problem sind die hohen Energiekosten. Die Wettbewerbsfähigkeit von 44 Prozent der Betriebe in der Region Düsseldorf ist gefährdet. Bezahlbare Energie ist daher nicht nur ein Wunsch, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft: Im IHK-Bezirk werden auch zahlreiche Unternehmen erhebliche Mengen an Wasserstoff für ihre Produktionsprozesse benötigen. Es braucht also Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der dafür nötigen Infrastrukturen sowie klare Perspektiven für die Energieversorgung und deren Kosten.
Versorgungssicherheit und Stabilität – was jetzt passieren muss
Die IHK Düsseldorf fordert daher die Bundesregierung auf, konsequente Maßnahmen zur Sicherstellung einer stabilen und bezahlbaren Energieversorgung zu ergreifen. Dazu gehören:
1. Investitionen in erneuerbare Energien und Netzausbau: Ein beschleunigter Ausbau von Solar- und Windenergie ist notwendig, um langfristig stabile Energiepreise zu gewährleisten. Zwingend erforderlich sind parallel dazu die nötigen Investitionen in und Tempo beim Netzausbau.
2. Entlastungen bei Energiekosten: Die IHK Düsseldorf fordert die Bundesregierung auf, Lösungen zu entwickeln, die langfristige Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise gewährleisten. Dies erfordert verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien, den Netzausbau sowie Maßnahmen, um die Energieeffizienz in der Industrie zu steigern. Zudem sind Entlastungen bei den Energiekosten für besonders energieintensive Unternehmen notwendig.
3. Steigerung der Energieeffizienz: Unternehmen brauchen Rahmenbedingungen, die Investitionen in innovative Technologien und Prozesse anreizen und fördern – statt ausufernder Melde- und Nachweispflichten.
Tempo und Pragmatismus gefragt
Die Umsetzung bestehender Beschlüsse, wie der Wachstumsinitiative der Bundesregierung, muss jetzt mit Nachdruck verfolgt werden. Es gilt, Planungs- und Genehmigungsverfahren für Energieprojekte erheblich zu beschleunigen. „Gesagt, getan!“ muss das Motto bei der Energiepolitik lauten – denn Verzögerungen würden die Unternehmen vor Ort stark belasten.
Energiepolitik: Die Stimme der Wirtschaft
Die IHK Düsseldorf steht bereit, den Dialog mit Politik und Wirtschaft zu intensivieren und praxisnahe Lösungen für die Herausforderungen der Energiepolitik zu entwickeln. Gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten aus der Region soll in den kommenden Monaten eine zukunftsorientierte und nachhaltige Energiepolitik vorangetrieben werden.
„Energiepolitik ist Industriepolitik. Ohne bezahlbare Energie kann die Industrie nicht bestehen. Die Bundesregierung muss deshalb Versorgungssicherheit schaffen und für Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien sorgen.“
Dr. Daniel Kleine, Corporate Vice President Henkel und Vorsitzender im Industrieausschuss der IHK Düsseldorf
Die Energieversorgung ist nicht nur eine politische Herausforderung, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Nur mit bezahlbarer Energie bleibt Deutschland ein starker Wirtschafts- und Industriestandort.
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