Text: Jürgen Grosche, Foto: Paul Esser
Digitalisierung in Unternehmen verändert ganze Betriebsabläufe. Neue Prozesse ermöglichen Geschäftsmodelle, die es bislang nicht gab. Corona hat der Entwicklung einen starken Schub verpasst. Wenn Unternehmer erzählen, wird am praktischen Beispiel deutlich, wie sich die Welt verändert und wie gewaltig die Umbrüche sind, die die Wirtschaft derzeit zu bewältigen hat. In einer Serie zur Digitalisierung in Unternehmen im IHK-Online-Magazin werden im Laufe des Monats Beispiele vorgestellt.
Die Personalrekrutierung läuft schon länger digital. Doch die Märkte verändern sich noch radikaler – davon ist Ralf Brüll, Geschäftsführer der Abion GmbH in Düsseldorf, überzeugt. Die rein digital arbeitende Agentur für Rekrutierung stellt Softwarelösungen zur Verfügung, mit der Unternehmen individuelle Stellenanzeigen und ein Arbeitgeberprofil erstellen können. Die Layouts werden modular auf die unterschiedlichen Portale angepasst und können auch in Social-Media-Kanälen publiziert werden. Die Services sind modular für diverse Portale, Plattformen und Sozial-Media-Kanäle erstellbar und können untereinander vernetzt werden. So kann das im Arbeitgeberprofil veröffentlichte Video und eine Bildstrecke auf Facebook, Instagram und anderen Kanälen verlinkt werden. Bewerberinnen und Bewerber gelangen beispielsweise einfach von einer Stellenanzeige auf das Arbeitgeberprofil und von dort wieder zurück. „Dadurch werden die Barrieren einzelner Plattformen aufgelöst und der potenzielle Bewerberpool vergrößert“, erklärt Brüll.
„Unternehmen sollten mit ihren Werten um Arbeitskräfte werben“
Ralf Brüll, Abion GmbH
Ihrer Zeit voraus was Digitalisierung in Unternehmen angeht hat Abion bereits 2015 die erste Online-Karrieremesse für NRW und Düsseldorf initiiert und umgesetzt. Damals sei der Markt dafür noch nicht bereit gewesen, sagt Brüll. Durch Corona kam es zunächst zu einem Einbruch des gesamten Marktes, dann erzeugte die Pandemie einen richtigen Schub in der Digitalisierung. Jetzt sind viele Unternehmen gefordert und verunsichert. Sie wissen, sie müssen auf dem zunehmend engen Fachkräftemarkt mit neuen Werkzeugen aktiv werden. „Doch sie sind hilflos und wissen nicht, wie sie vorgehen sollen“, sagt Brüll. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen müssten sich an die Marktveränderungen anpassen und sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Dazu sollten sie mit ihren Werten – beispielsweise gutes Arbeitsklima oder vielfältige Tätigkeiten – werben, rät Brüll.
Flexibilität ist gefragt
Um flexibel handeln zu können, sei es hilfreich, von einer Basis auszugehen, die an die unterschiedlichen Kanäle angepasst werden kann. Deswegen baut die Abion im nächsten Schritt ein eigenes Arbeitgeberportal auf, in dem die Unternehmensprofile hinterlegt sind. Der Geschäftsführer geht als weiteren Schritt bei der Digitalisierung in Unternehmen davon aus, dass die Rekrutierungsprozesse künftig komplett digital laufen. Online-Bewerbungen mit PDF-Unterlagen werden weniger. Arbeitgeberinnen oder Arbeitgeber und Bewerberinnen oder Bewerber vernetzen sich direkt. Eine neue Transparenz der Angebote liefere auch einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels, prognostiziert Brüll.
Weitere Tipps zum Thema Digitalisierung gibt es auf den Internetseiten der IHK Düsseldorf.
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