Text: Jürgen Grosche, Fotos: Andreas Endermann
Mut zu Neuem liegt Breffka & Hehnke in den Genen. Vor 100 Jahren gründeten Emil Hehnke und Constantin Breffka die Firma in Düsseldorf, mitten in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Hehnke hatte in Hamburg den Beruf des Versicherungskaufmanns gelernt und im Bereich Warentransportversicherung Spezialkenntnisse erworben, sah aber im Norden keine Zukunft. So ging er ins Rheinland, wo er zunächst eine Stelle in einem Transportgeschäft antrat und sich dann selbstständig machte.
In Constantin Breffka fand er einen gleichgesinnten Versicherungsexperten, der Neues wagen wollte. Breffka kannte sich aus bei Feuer- und Sachversicherungen. Die beiden Bereiche Transport- und Sachversicherungen bilden bis heute den Schwerpunkt der Tätigkeit. Im Jahr 1922 war der Start in ein eigenes Unternehmen ein waghalsiges Unterfangen. Nicht nur, dass die Wirtschaft am Boden lag. Rein praktisch war die Arbeit kompliziert. Das nächste erreichbare Telefon war in Wuppertal. Aber die Transportversicherer, mit denen Hehnke zusammenarbeiten wollte, hatten ihren Sitz meist in Hamburg und Bremen.
Vertrauensvolle Kundenbeziehungen
Der Optimismus der Gründer bestätigte sich. Im Westen Deutschlands fand das Unternehmen schnell viele Kunden aus Handel, Industrie und Gewerbe. Die erste Transportgeneralpolice schloss das junge Vermittlungsunternehmen mit einer Firma ab, die noch heute Kunde ist. Langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit ist ein typisches Kennzeichen und einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren nachhaltig wirtschaftender Mittelständler wie Breffka & Hehnke.
Seit 2008 leitet Dr. Thomas Werthmöller als Geschäftsführender Gesellschafter das Familienunternehmen – in der dritten Generation. Er ist der Schwiegersohn von Alfred Hehnke, dem Sohn des Gründers. Werthmöller, in Düsseldorf geboren und aufgewachsen, war bereits 1984 ins Unternehmen gekommen. Seine Frau Karin, Tochter Alfreds, war ein Jahr zuvor ins Unternehmen eingetreten.
Die vierte Generation bereitet sich gerade auf die Übernahme vor. Zwei Söhne arbeiten zurzeit in Nordamerika. „Zum Firmenjubiläum steigen sie mit ein“, sagt Werthmöller. Der 65-Jährige freut sich auf den „neuen Wind“, den die nächste Generation vor allem im Bereich der Digitalisierung einbringen will. „Mit ihren Erfahrungen werden sie das Unternehmen weiterentwickeln und auch digital neu ausrichten.“
Damit bleibt Breffka & Hehnke zudem eine Herausforderung erspart, die viele mittelständische Unternehmen derzeit meistern müssen: die Regelung der Nachfolge. Als Familienunternehmen müsse man sich über viele Generationen weiterentwickeln, nach vorne schauen. „Nur nicht stillstehen“, das ist für den Geschäftsführer eine weitere wichtige Maxime erfolgreicher Unternehmen.
Ebenso gehört eine konsistente Wachstumsstrategie dazu. Breffka & Hehnke nutzte die Möglichkeiten, die sich boten. Insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren erlebte die Transportversicherung einen enormen Aufschwung. Die Firma entwickelte sich zu einem bedeutenden Versicherungsvermittler vor allem in der Stahlversicherung. „Das ist ein vergleichsweise kleiner Markt, man kennt sich“, erklärt Werthmöller. Und so kam es dann auch zu einer Internationalisierung des Geschäftes.
Der Versicherungsvermittler expandierte nach Europa, vor allem nach Spanien, Portugal und Großbritannien, aber auch nach Nord- und Südamerika. „Aus Projekten deutscher Unternehmen im Ausland, die wir versicherungstechnisch begleiten, entstanden auch für uns neue Geschäftsbeziehungen“, beschreibt Werthmöller die Entwicklung. „Durch unsere gute Bindung zu unseren Bestandskunden gewinnen wir – vor allem durch Empfehlung – neue Kunden.“
Unabhängige Expertise
Die dann ebenfalls zufrieden sind mit dem guten Service. Breffka & Hehnke bietet nicht nur passende Versicherungskonzepte an, sondern auch eine Zusammenarbeit, die Risikoanalysen und Beratungen zur Vermeidung von Schäden umfasst. „So stärken wir langfristig die Kundenbeziehung“, sagt der Firmenchef. Und so kann sich das mittelständische Familienunternehmen auch in einem Markt mit starken Konzentrationsprozessen behaupten und unabhängig bleiben. „Wir finden immer noch unseren Platz“, sagt Werthmöller. Breffka & Hehnke habe einen guten Namen am Markt, den man mit Expertise, Verlässlichkeit und Seriosität verbinde. Und die Versicherungspartner – unter ihnen Marktgrößen wie Allianz, Axa, HDI oder Zurich – vertrauen darauf, dass Breffka & Hehnke die Versicherungskunden sorgfältig auswählt.
Hohe Kontinuität bei Breffka & Hehnke
Um Qualität sicherzustellen, braucht ein Unternehmen gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hier spielt der Versicherungsvermittler ebenfalls die Stärken des langfristig orientierten Mittelstandes aus. „Wir haben eine hohe Kontinuität und wenig Fluktuation“, sagt Werthmöller. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien zehn Jahre oder länger im Unternehmen. Heute hat das Unternehmen 28 Beschäftigte. Das Portfolio umfasst neben Transportversicherungen auch Sach- und Haftpflichtversicherungen, Absicherungen von Maschinen- und Fuhrparks, Angebote für die betriebliche Altersvorsorge und weitere Produkte.
Weltweit unterwegs, aber in Düsseldorf zu Hause. Für Werthmöller ist das nicht nur wegen seines persönlichen Hintergrundes und der Unternehmensgeschichte ein Slogan. Fakten sprechen für den Standort. Düsseldorf ist einer der bedeutendsten Versicherungsstandorte Deutschlands, große Versicherer wie die Ergo, die Provinzial oder die Arag haben hier ihren Sitz, betont der Unternehmer. Durch die zentrale Lage und den nahegelegenen Flughafen erreiche er viele Kunden in Tagesreisen. Das sind alles gute Voraussetzungen, um aus Düsseldorf heraus erfolgreich tätig zu sein – auch die nächsten 100 Jahre.
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